Münchner Residenz - Der Glanz des Rokoko
Im 17. und 18. Jahrhundert galt der Wittelsbacher Hof in München als einer der prächtigsten in Europa. Die alte Burg wurde ständig erweitert und erreichte riesige Dimensionen. Kaiser Karl V. kam zu Besuch, König Gustav Adolf von Schweden war von der Anlage begeistert. Kaiser Karl VII. gab dem Schloss den leuchtenden Glanz des Rokoko und Francois Cuvilliés gestaltete in seinem Auftrag die Reichen Zimmer. Hier entschied Napoleon über die Geschicke Bayerns. Sowohl Wolfgang Amadeus Mozart wie Richard Wagner wären gerne länger geblieben. Der Rundgang führt Sie zu den schönsten Räumen der Residenz und erläutert zugleich die Probleme und die Umsetzung des Wiederaufbaus der im Krieg zerstörten Gebäude seit 1946.
Die Residenz der Künste - König Ludwig I. und der „neue“ Königsbau
Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt begann König Ludwig I. die Münchner Residenz durch umfängliche Neubauten zu erweitern. 1826 wurden die Arbeiten am Königsbau durch den Architekten Leo von Klenze in Angriff genommen. Ludwigs Verehrung für Italien und die Renaissance bestimmte den Baustil, die Innenausstattung jedoch war ganz der Literatur und der Bildung gewidmet. 1835 war die neue Königswohnung bezugsfertig – rechtzeitig zur Silberhochzeit mit Therese von Sachsen. Neu war, dass die königlichen Gemächer gleichsam „vor dem Auge des Volkes“ lagen, denn bereits zu Lebzeiten Ludwigs I. konnten sie besichtigt werden. Sie dienten als öffentliche Bildungs- und Erziehungsorte und vermitteln bis heute die ausgeprägte Kunstpolitik des bayerischen Königs. Nach über 10-jähriger Renovierung sind sie nun samt prachtvoller Kunstkammern wieder zugänglich.
Schatzkammer der Münchner Residenz - Die „Bayerische Pracht“ Herzog Albrechts V.
Mit der Herrschaft Albrechts V. im 16. Jahrhundert erstrahlte München im Glanz der Renaissance. Seine Feste waren berühmt und München avancierte zur Kunststadt. Die Schatzkammer legt davon Zeugnis ab, denn Herzog Albrecht legte dafür den Grundstock. Heute beherbergt sie eine der umfangreichsten Sammlungen höfischer Preziosen, darunter Meisterwerke wie die bayerischen Kroninsignien von 1806. Die Führung wird die Schmuckstücke in ihren kulturgeschichtlichen und historischen Zusammenhang einordnen. Was erzählen die Edelsteine von Reformation und Gegenreformation, vom Elend der Pest und den Revolutionskriegen?
Schloss Nymphenburg - Ein fürstliches Geschenk
Als die bayerische Kurfürstin Henriette Adelaide 1662 ihren Sohn Max Emanuel zur Welt brachte, machte ihr ihr Gemahl Kurfürst Ferdinand Maria ein wahrhaft fürstliches Geschenk: ein barockes Schlösschen direkt vor den Toren Münchens. Für zwei Jahrhunderte wurde Nymphenburg zur ständigen Sommerresidenz der Wittelsbacher. Noch heute ist die Anlage ein beeindruckender Beleg für den europäischen Rang der bayerischen Kurfürsten. Dieser Rundgang macht Sie vertraut mit der barocken Kunst und dem bewegenden politischen Schicksal Bayerns vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Sie erleben die Pracht barocker Hofhaltung, besichtigen die „Schönheitengalerie“ des Porträtmalers Joseph Stieler und das Geburtszimmer König Ludwigs II.
Lustschlösser im Nymphenburger Park - Pracht und Funktion des barocken Gartens
Im 18. Jahrhundert wurde der Nymphenburger Park vom intimen „italienischen Garten“ in eine weit ausgreifende barocke Anlage nach französischem Vorbild umgewandelt: Kanäle, Labyrinthe und Promenaden dienten nun der Repräsentation des Kurfürsten. Heute präsentiert er sich jedoch weitgehend als Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts, in dem sich architektonische Meisterwerke verbergen: Die kleinen barocken Lustschlösschen Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und die Eremitage Magdalenenklause vermitteln Ihnen eine Vorstellung vom Lebensstil des Münchner Hofes und der Funktion einer solchen Parkanlage.
Marstallmuseum Nymphenburg - Höfische Mobilität des Barockzeitalters
Im Dezember 1741 wurde der bayerische Kurfürst Karl Albrecht zum böhmischen König gekrönt. Damit konnte er mit einem sicheren Gefühl nach Frankfurt aufbrechen, wo er im Februar 1742 schließlich zum römisch-deutschen Kaiser gewählt wurde. Zum zweiten Mal trug nun ein bayerischer Wittelsbacher die Reichskrone. Karl Albrecht nannte sich fortan Karl VII. Die Führung präsentiert Ihnen die Krönungskutsche des Kaisers und zahlreiche Transport- und Vergnügungsgefährte der bayerischen Herrscher, einschließlich der Kutschen des Märchenkönigs. Im zweiten Teil des Rundgangs erleben Sie Meisterwerke Nymphenburger Porzellankunst.
Schlossanlagen Schleißheim - Der Traum vom Weltruhm
Das Alte Schloss, das Neue Schloss und Schloss Lustheim – in Schleißheim zeugen gleich drei glanzvolle Schlösser vom einst pracht- und prunkvollen Herrschaftsstil der bayerischen Herzöge und Kurfürsten. Die aufwändige Raumgestaltung und die kostbaren Kunstschätze lassen Sie eintauchen in die spannenden politischen Verhältnisse ihrer Entstehungszeit, insbesondere in das schillernde Leben des „Blauen Kurfürsten“ Max Emanuel. Dessen ausschweifende barocke Hofhaltung wird beim Spaziergang durch den Lustgarten vor Ihren Augen wieder lebendig. Die weitläufigen Anlage wurde im Auftrag Max Emanuels von den Gartenarchitekten Ludwigs XIV. gestaltet, denn Vorbild war der Schlosspark von Versailles.
Meißner Porzellan in Schloss Lustheim - „Weißes Gold“ und Sachsens Ruhm
Dem Industriellen Ernst Schneider gelang es, die größte Sammlung Meißner Porzellans aus dem 18. Jahrhundert außerhalb Dresdens aufzubauen – ein unermesslicher Schatz, den er dem Freistaat Bayern vermachte. Meisterwerke wie das weltberühmte „Schwanenservice“ oder das “Affenkonzert“ von Joachim Kaendler zählen heute zu den Prunkstücken, die im frisch renovierten Schloss Lustheim ein würdiges Ambiente gefunden haben. Die Führung erläutert die interessante wirtschaftliche Bedeutung des Porzellans, seine Wertschätzung an den barocken Höfen Europas und die Kunstfertigkeit der Figuristen und Maler. Dabei wird deutlich, welche Funktion dem Porzellan im höfischen Rahmen zukam, weshalb schließlich zahlreiche Adlige eigene Wappenserien in Auftrag gaben.
Hofgarten der Residenz - Vom royalen Garten zum bürgerlichen Park
Vor gut 500 Jahren begann Bayerns Herzog Wilhelm IV. mit der Gestaltung eines repräsentativen Hofgartens, der bereits für den Staatsbesuch Kaiser Karls V. eine prächtige Kulisse bildete. Bald folgten Gartenschlösschen und große Wasserspiele, deren bauliche Überreste heute noch zu erkennen sind. Die Führung stellt Ihnen die Galeriebauten des 18. Jahrhunderts ebenso vor wie den kleinen Lusttempel und die Schicksale des Gartens im 19. Jahrhundert, als Kasernen errichtet wurden. Als im November 1918 Bayerns letzter König hier die Nachricht von der Revolution und seiner Absetzung erhielt, endete die royale Zeit der Gartenanlage, doch 1982 eröffnete die Bayerische Staatskanzlei, und so liegt der Park nach wie vor im Zentrum der bayerischen Politik.
Der Alte Hof - Von der Burg zum Schloss
Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war der Alte Hof lange Zeit vernachlässigt worden und rückte erst jüngst wieder ins Bewusstsein der Stadtplaner. Dabei kann der Alte Hof auf eine über 750-jährige Geschichte zurückblicken. Wo im 12. Jahrhundert bereits Heinrich der Löwe Militär- und Verwaltungseinrichtungen anlegte, baute dann Herzog Ludwig II. 1253 die erste Wittelsbacher Stadtresidenz. Schon wenig später wurde die mächtige Anlage kaiserliches Zentrum im Heiligen Römischen Reich. Der Rundgang lässt Sie eintauchen in die frühe Geschichte Münchens und führt Sie zu den ältesten baulichen Zeugnissen der Stadt.